Ausgleichsrechnung

Wie entsteht aus einer Bohrung ein Kreis?

Die Ausgleichsrechnungen

In der Fertigung sind die Bohrung am Bauteil und der Kreis auf der Zeichnung oft zwei sehr unterschiedliche Elemente. Doch wie kommen wir nun vom gebohrten Loch (dem IST) zurück auf die Zeichnung (dem SOLL)?

Wir nehmen möglichst viele Punkte entlang des Bohrungsumfangs auf und bilden damit durch die geforderte Ausgleichsrechnung einen Kreis.

Es gibt dafür eine ganze Reihe von Auswerteverfahren oder Ausgleichsrechnungen, aber wie unterschieden diese sich?

1. Auswertung nach Gauß

Bei diesem Verfahren wird ein Kreis durch die gemessenen Punkte gelegt, wobei sich die Punkte, die innerhalb und außerhalb des Kreises liegen, ausgleichen. Es wird nach dem Prinzip der kleinsten Quadrate gerechnet. Ausreißer haben bei einer großen Anzahl an gemessenen Punkten weniger Einfluss.

2. Auswertung nach Tschebyscheff oder Minimum-Ausgleich

Bei diesem Verfahren werden zwei konzentrische Kreise gebildet – einmal aus den engsten Punkten und einmal aus den weitesten Punkten. Der mittlere Durchmesser der beiden gebildeten Kreise ergibt den Minimumkreis.

Da die Kreise hier aus Extremwerten entstehen, ist eine sehr hohe Anzahl an Messpunkten erforderlich. Ausreißer haben dadurch ebenso eine große Auswirkung auf das Ergebnis.

3. Auswertung mit dem Hüllkreis

Dieses Verfahren findet bei der Bestimmung der Geometriedaten bei Paarungsmaßen Anwendung. Entscheidend sind hier die 3 Maximum Extremwerte, aus denen der Kreis gebildet wird. Alle anderen Punkte befinden sich innerhalb des Kreises.

4. Auswertung nach Pferch

Pferch wird wie der Hüllkreis zur Bestimmung der Geometriedaten bei Paarungsmaßen angewendet. Jedoch wird hier aus den drei engsten Punkten ein Kreis gebildet. Alle anderen Punkte liegen außerhalb des Kreises.

Wichtig bei der Zusammenführung von Pferch und Hüllkreis ist, dass durch die Auswertung der gemessenen Punkte (würde man die gleichen Punkte heranziehen), die Mittelpunkte nicht auf der gleichen Position liegen.